Die Herstellung von Seifen ist aufwendig, kompliziert und nicht
ungefährlich. Außerdem haben Seifen wie z.B. Natronseife den großen Nachteil,
dass sie nicht Haut-pH-neutral sind, sondern einen pH-Wert von 8-9
besitzen, was die Haut mit der Zeit schädigt. Um die Wirkung anderer
Waschsubstanzen zu verstehen, die die Haut nicht nur reinigen, sondern auch
pflegen, müssen aber erst einige Grundlagen über die Haut, ihre Zusammensetzung
und über verschiedene Hauttypen geklärt werden.
Zusammensetzung der Haut:
Einer der wichtigsten Grundstoffe im menschlichen Körper sind die
Eiweiße oder Proteine. Sie werden aus ca. 20 verschiedenen
Bausteinen, den Aminosäuren gebildet, die in unterschiedlichen
Kombinationen verschieden lange Kettenmoleküle bilden. Solche Proteinmoleküle
übernehmen nicht nur in den Zellen die wesentlichen biologischen Aufgaben,
sondern bilden auch Stützsubstanzen, die in der Haut vorkommen.
Hauptbestandteile von Haut und Haar sind sog. Faserproteine, die oft in
parallelen Bündeln angeordnet vorliegen. Die beiden wichtigsten Gruppen von
Faserproteinen sind die
Kollagene und das Keratin, eine dritte
Gruppe bilden die Elastine. Die Keratine, die v.a. in der
Hornschicht, aber auch in Haaren und Fingernägeln vorkommen, bestehen aus
unlöslichen, faserigen Proteinen. Kollagene finden sich v.a. im
Bindegewebe, je nach Zusammensetzung (Anzahl und Art der Aminosäuren) bilden
sich unterschiedlich lange Fadenmoleküle. 90 bis 95% des entfetteten
Trockengewichts der Lederhaut bestehen aus Kollagenen. Während in den Sehnen
z.B. die Kollagenfasern parallel angeordnet sind, bilden sie in der Haut ein
flächiges Netz. Das Kollagen bindet sehr viel Wasser: ca. 20 - 40% des gesamten
körpereigenen Wassers befindet sich in der
Haut. Wenn die Haut altert, vernetzt
sich das lösliche Kollagen zu unlöslichem Kollagen. Die Folge: die Haut wird
schlaffer, weil weniger Wasser gebunden wird. Deswegen ist faltenreiche Haut
meistens auch immer trockene Haut. Auch UV-Strahlung (Sonne und Sonnenbank)
schädigen das Kollagen. Die Elastine bilden im elastischen Bindegewebe
eine flache, sehr dehnbare Netzstruktur. Elastine sorgen also für Elastizität,
die Kollagene mehr für die Stützfunktion.
Die verschiedenen Hauttypen:
Im groben unterscheidet man drei verschiedene
Hauttypen: die normale,
die fette oder fettige und die trockene, empfindliche Haut. Daneben gibt es
verschiedene Mischtypen, die sich auf verschiedene Körperteile beziehen.
Die normale Haut ist straff, gut durchblutet, je nach Alter glatt und
weich, sie glänzt und spannt nicht. Fettende Haut ist dick, schlecht
durchblutet, leicht fettglänzend, meist großporig. Infolge verstärkter
Talgproduktion bilden sich oft „Mitesser" und „Pickel". Fettende Haut braucht
keine Cremes, die der Haut Fett zuführen, sondern v.a. sanfte Reinigung. Durch
gesteigerte Keratinbildung kommt es zu einer starken Hautverhornung, die
zusätzlich an der Verstopfung der Poren beteiligt ist.
Trockene Haut ist häufig glanzlos, sehr empfindlich, oft auch gerötet,
feinporig. Vermehrt bilden sich kleine Hautschuppen, durch stark verringerte
Bildung von Hautfett und -feuchtigkeit bilden sich vorzeitig Falten. Der
natürliche Hydrolipidfilm enthält also nicht nur zu wenig Fett, sondern auch zu
wenig Flüssigkeit. Außerdem ist der Hydrolipidfilm nicht stark genug, um die
übermäßige Verdunstung von Flüssigkeit zurückzuhalten. Speziell dieser Hauttyp
braucht also pflegende Kosmetik.
Mischhaut hat sowohl trockene als auch fettende Stellen, typisch ist die
T-Zone im Gesicht. Stirn, Nase und Kinn werden von fettender Haut bekleidet,
Augen- und Mundpartie sowie der Hals bestehen mehr aus trockener Haut.
Was ist noch wichtig:
Akne tritt v.a. während der Pubertät auf und ist eine
hormonell bedingte Hautfunktionsstörung. Weil zu viel Talg produziert wird,
verstopfen die Poren und entzünden sich (Mitesser, Pickel). Dies passiert v.a.
im Gesicht, häufig auf der Stirn. Pflegemittel können die Folgen der Akne
mildern. Akne muss jedoch ärztlich behandelt werden.