|
|
Wasser ist nicht gleich Wasser |
|
Rund 71% der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, aber nur ein kleiner Teil
davon ist
trinkbar. Wasser ist das beste vorkommende Lösungsmittel, das in
Kontakt mit seinen Reservoirs und Leitungssystemen vor allem Feststoffe wie
Salze löst, aber auch im Erdinnern vorkommende Gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) und
Schwefelwasserstoff (H2S)
oder Gase aus der Erdatmosphäre. Vor allem der Kohlensäuregehalt des Wassers
spielt eine große Rolle, da die Kohlensäure z.B. Carbonatmineralien unter
Bildung leicht löslicher Hydrogencarbonate angreift.
Wasser unterscheidet man in verschiedene
Wasserarten: hinsichtlich ihrer Verwendung:
Mineral- und Heilwässer Mineral- und Heilwässer sind natürliche Quellwässer, die beim Durchgang durch die Erdoberfläche mindestens 1000 mg/kg Wasser an Salzen, häufig auch an CO2 (min. 250 mg/kg Wasser) aufgenommen haben und auf Grund dieses hohen Mineralstoffgehaltes, sowie gelegentlich auch auf Grund spezieller Wirkstoffe (Schwefel, Iodid, Radioaktivität) eine Heilwirkung aufweisen. Geologisch gesehen sind Mineralwässer eine spezielle Form des Grundwassers. Größtenteils entstammt ihr Wasser dem allgemeinen Wasserkreislauf, an dem sie schon lange teilhaben (vadose Quellen), zum Teil aber auch juvenilen Quellen (das Wasser tritt aus großer Tiefe erstmals zu Tage). Übersteigt der natürliche CO2-Gehalt 1000 mg/kg, kann das Mineralwasser als „Säuerling" oder „Sauerbrunnen" bezeichnet werden. Heilwässer sind Wässer mit erhöhten Mineralstoff- oder CO2-Gehalt in bestimmter Mindestkonzentration. Es sind weiter auch Wässer, die zwar den Mineralstoffgehalt eines Mineralwassers nicht aufweisen, jedoch entweder der erhöhte Austrittstemperatur (Thermen) oder medizinisch bedeutsame Einzelstoffe in festgelegter Mindestmenge (Iodquellen, Schwefelquellen u.a.) enthalten. Tafelwässer sind Mineralwässer, die weniger als 1000 mg/kg an gelösten festen Stoffen enthalten bzw. weniger als 250 mg CO2/kg und aus natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen werden. Abgesehen von einem CO2-Zusatz dürfen sie keine Veränderung erfahren und müssen wie Mineralwässer am Quellort in die Versandbehälter abgefüllt werden. Natürliches Mineralwasser bedarf einer amtlichen Anerkennung, bevor es auf den Markt gebracht werden kann. Das amtliche Anerkennungsverfahren umfasst mehr als 200 Einzeluntersuchungen, mit denen die geologischen, chemischen und hygienisch-mikrobiologischen Eigenschaften des Mineralwassers wissenschaftlich überprüft werden. Natürliches Mineralwasser darf nur eingeschränkten, gesetzlich genau definierten Behandlungsverfahren unterzogen werden. So dürfen nur unbeständige Bestandteile wie Eisen oder Schwefel entfernt und Kohlensäure entzogen oder Kohlendioxid zugesetzt werden. Seine wesentlichen, die Charakteristik des Mineralwassers bestimmenden Bestandteile dürfen nicht verändert werden. Eine Desinfektion ist ausdrücklich verboten. Seine hygienisch einwandfreie Qualität muss also von Natur aus gegeben sein. Natürliches Mineralwasser muss direkt am Quellort in die für den Endverbraucher bestimmten Gefäße abgefüllt werden. Der Verschluss muss geeignet sein, Verfälschungen und Verunreinigungen zu vermeiden. Natürliches Mineralwasser darf nicht in Containern transportiert oder über Thekenzapfgeräte ausgegeben werden. In der Gastronomie gehört Mineralwasser in der Originalflasche auf den Tisch; ein offener Ausschank ist unzulässig. update: 02.02.2021 zurück zur Hauptseite |