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Übungsaufgabe zur Thematik Entkalker |
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Ein Entkalker unbekannter Zusammensetzung
soll untersucht werden mit dem Ziel, die entsprechende wirksame Säure
herauszufinden. Als wirksame Säure können die „üblichen Verdächtigen"
angenommen werden, also Essigsäure, Citronensäure, Michsäure,
Malonsäure, Maleinsäure und Amidosulfonsäure. |
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Es werden die bereits bekannten
Versuche durchgeführt: |
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V1: | Reaktion des Entkalkers mit Calciumcarbonat. | |
V2: | Bestimmung des CO2-Volumens, das mit 2,5 mL Entkalker-Lösung entsteht. | |
V3: | Bestimmung der Trockenmasse. | |
V4: | Aufnahme einer Titrationskurve und Bestimmung des Äquivalenzpunktes. | |
Messergebnisse: | ||
zu V1: | Der Entkalker reagiert mit Marmor unter Gasbildung: es schäumt. | |
zu V2: | 2,5 mL Entkalker-Lösung reagieren mit Marmor-Granulat im Überschuss zu 78 mL CO2. | |
zu V3: | 50 mL Entkalker-Lösung werden eingetrocknet und ergeben ein Trockengewicht von 7,5 g. | |
zu V4: | 10 mL der Entkalker-Lösung werden mit 50 mL Wasser verdünnt. Bei der Titration mit Natronlauge der Konzentration c(NaOH) = 1 mol/L werden 13 mL der Lauge verbraucht. | |
Arbeitsauftrag: |
Finde heraus, um welchen Entkalker es sich handelt. |
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Lösungen: |
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Zu V1: | Aus der Reaktion mit Marmor = Calciumcarbonat (CaCO3)- Gasbildung - wird deutlich, dass es sich um eine Säure handelt. Die stärkere Säure (welche auch immer) treibt aus dem Salz der schwächeren Säure (hier: Kohlensäure = H2CO3) das Anhydrid aus, also CO2. |
Zu V2: | Als mögliche
Reaktionspartner stehen hier folgende
Säuren zur Verfügung: 1-protonige Säuren = 1-wertige Säuren: Essigsäure, Milchsäure, Amidosulfonsäure 2-protonige Säuren =
2-wertige Säuren:
Maleinsäure, Malonsäure 2,5 mL Entkalker-Lösung ergeben mit Marmor-Granulat im
Überschuss 78 mL CO2-Volumen. Daraus wird die Molzahl
n(CO2) = V(Gas) / Vmn = 0,078 L / 24 L = 0,00325 mol = 3,25 mmol Ist die Säure 1-wertig, dann müssen nach jeder entsprechenden Reaktionsgleichung 2 Säuremoleküle mit einem Teilchen Calciumcarbonat reagieren, also ist die Stoffmenge n(Säure) doppelt so groß, nämlich 6,5 mmol. Ist die Säure 2-wertig, dann muss nach jeder entsprechenden Reaktionsgleichung 1 Säuremolekül mit einem Teilchen Calciumcarbonat reagieren, also ist die Stoffmenge n(Säure) gleich groß, nämlich 3,25 mmol. Ist die Säure 3-wertig, dann müssen nach jeder entsprechenden Reaktionsgleichung 2 Säuremoleküle mit drei Teilchen Calciumcarbonat reagieren, also ist die Stoffmenge n(Säure) 2/3 mal so groß, nämlich 2,167 mmol. In allen drei Fällen ist das Verhältnis n(CaCO3) : n(CO2) = 1 : 1 Aus der Angabe "2,5 mL Entkalker-Lösung" kann zunächst keine weitere Schlussfolgerung gezogen werden, in diesen 2,5 mL können 6,5 Mole Säure oder 3,25 Mole oder auch nur 2,167 Mole enthalten sein.
Allerdings kann die Beziehung
c(Säure) = n(Säure) /V(Säure) = 3,25 mmol / 2,5 mL =
1,3 mol/L später
zur Verifikation oder Falsifikation verwendet werden. |
Zu V3: | Bei der
Bestimmung der Trockenmasse
ergeben 50 mL Lösung eine Trockenmasse von 7,5 g. Umgerechnet auf 1000
mL = 1 L beträgt die Trockenmasse 150 g Säure. Der Rest ist
Wasser als Lösungsmittel. Geht man davon aus, dass in der Lösung nur ein
Stoff wirksam ist (und bei einer Übungsaufgabe kann man davon ausgehen),
hätte man jetzt also schon die Stoffportion Säure. Nur wissen wir immer
noch nicht, wie viel Molen Säure diese Stoffportion entspricht, es kann
ja eine 1-wertige, 2-wertige oder 3-wertige Säure sein. Deswegen gibt V4
weiteren Aufschluss! Also: m(Säure) = 150 g |
Zu V4: | 10 mL der Entkalker-Lösung werden zwar
verdünnt, neutralisieren aber auch nicht mehr als 13 mL der Lauge mit
der Konzentration c(Lauge) = 1 mol/l. Die Verdünnung erfolgt allein aus
titrationstechnischen Gründen (Genauigkeit der Ablesung in einem
Erlenmeyerkolben entsprechender Größe). Die Beziehung n(Säure) = n(Lauge) beim Äquivalenzpunkt wird aufgelöst: Von den 4 Größen sind 3 bekannt. c(Säure) * V(Säure) = c(Lauge) * V(Lauge) <==> c(Säure) = c(Lauge) * V(Lauge) / V(Säure) = 1 mol/L * 0,013 L / 0,01 L = 1,3 mol/L Mit der Gleichsetzung der Beziehungen n(Säure)
= c(Säure) * V(Säure) und n(Säure) = m(Stoffportion) / M(Säure)
und M(Säure) = 150 g / 1,3 mol/L * 1,0 L = 115,4 g/mol. Damit ist die Molare Masse der Säure festgelegt. Der Vergleich dieser berechneten Molaren Masse
der Säure mit den Molaren Massen der o.g. Säuren ergibt, dass dafür
(innerhalb der Rechen- und Versuchsgenauigkeit) nur die Maleinsäure in
Frage kommt. Ihre Molare Masse beträgt: Die Molaren Massen der anderen Säuren betragen: M(Essigsäure) = 60,1 g/mol Maleinsäure = 116,1 g/mol Citronensäure = 192,13 g/mol Zusätzliche Fakten tragen dazu bei, das
Ergebnis zu untermauern: Didaktische Anmerkung: Bei dieser Aufgabe geht
es im wesentlichen um den geschickten Bezug verschiedener
Größengleichungen aufeinander, der Fragestellung angepasst. Es handelt
sich um die wenigen wesentlichen Beziehungen c = n/V, n = m/M und n=V/Vmn.
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update am: 02.02.21 zurück zur Hauptseite |