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Droge Alkohol: Berechnung des Blutalkoholgehalts

Wie bestimmt man Promille-Werte?


Das in den Getränken enthaltene Ethanol wird unverdaut von den Schleimhäuten in Mund, Speiseröhre, Magen und Dünndarm aufgenommen und geht sehr rasch ins Blut über. Nach 30 bis 60 Minuten ist das getrunkene Ethanol ins Blut übergetreten.


Das Blut transportiert das Ethanol in die Leber, wo unverzüglich der Abbau beginnt. Ganze 90 bis 95% des konsumierten Ethanols müssen von der Leber verarbeitet werden; nur 5 bis 10% werden direkt durch Schweiß, Urin, Speichel und Atem ausgeschieden. Der Abbau von Ethanol erfolgt mit etwa 0,15 Promille pro Stunde; es gibt keine Mittel, diesen Prozess zu beschleunigen.


Die Promille geben an, wie viele Gramm Ethanol in einem Liter Blut (Masse ca. 1000 g) oder anderen Körperflüssigkeiten enthalten sind. Dieser Blutalkoholgehalt ist in erster Linie von der getrunkenen Menge reinen Ethanols abhängig. Es gibt keine Möglichkeit, den Übertritt ins Blut zu verhindern. Eine wichtige Rolle für die Höhe des Blutalkoholgehaltes spielen Geschlecht und Gewicht: Frauen und leichtgewichtige Personen erreichen mit gleichviel Ethanol mehr Promille als Männer und schwergewichtige Personen. Mehr Promille gibt es auch, wenn der Alkohol auf leeren Magen getrunken wird.


Bestimmte körperliche und psychische Zustände wie Müdigkeit, Krankheit, Stress oder Erregung können die Wirkung des Ethanols erheblich verstärken. Die gleiche verstärkende Tendenz zeigen weitere andere Substanzen, deren Konsum mit jenem von Ethanol zusammenfällt, beispielsweise Medikamente und illegale Drogen. (Auf den Beilagezetteln zu den Medikamenten sind Warnhinweise zu finden.)


Berechnungsformel

Für die Berechnung der Blutalkoholkonzentration (BAK) in Promille müssen die getrunkene Menge Ethanol [in Gramm] und das Körpergewicht [ in kg] der konsumierenden Personen bekannt sein. Als Faustregel kann gelten, dass ein Standardglas eines alkoholischen Getränkes, d.h. diejenige Menge, die normalerweise im Restaurant ausgeschenkt wird, jeweils 12 Gramm Ethanol enthält. Ansonsten kann man ja auch über den angegebenen Ethanol-Gehalt auf der Flasche (in Vol%) oder über andere Quellen auf den Ethanol-Gehalt kommen. Das Etikett einer Weinflasche gibt z.B. 12 Vol% Ethanol an: also sind in 1 l Wein 120 ml reiner Ethanol enthalten. Mit einer Dichte ( D = m/V <=> m = D * V) von 0,789 g/ml (ca. 0,8 g/ml sind rechnerisch genau genug) sind also 4/5 des Volumens reiner Ethanol in der Einheit Gramm, in diesem Fall m = 94,68 g).

Der Flüssigkeitsgehalt des Körpers ist bei Männern (mit einem Anteil von etwa 68%) in der Regel größer als bei Frauen (mit einem Anteil von etwa 55%). Deshalb wird bei Frauen der konsumierte Ethanol auf weniger Flüssigkeit verteilt, die Blutalkoholkonzentration je Liter ist also höher als bei Männern.      Alkoholgehalt [g       =  BAK
  Körpergewicht [kg] *RF


Reduktionsfaktor
RF-Männer: 0,68
Reduktionsfaktor
RF-Frauen:  0,55

Wird der Alkohol nicht auf einmal, sondern über längere Zeit verteilt oder zu einer Mahlzeit getrunken, so steigt die BAK nicht so rasch an und erreicht niedrigere Spitzen. Pro Stunde können dann etwa 0,15 ‰ für Männer und 0,1 ‰ für Frauen abgezogen werden.


Arbeitsaufträge:

1.     Studiere den Text konzentriert und sorgfältig.

2.     Skizziere den Weg und die Faktoren, die den Blutalkoholgehalt beeinflussen!

3.     Begründe den Begriff „Standardglas”!

4.     Warum haben Männer und Frauen einen unterschiedlichen Reduktionsfaktor?

5.     Berechne deinen BAK-Wert - geschlechtsabhängig - nach 3 Flaschen Bier (5 Vol%).

Quelle:  Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme   www.sfa-ispa.ch 

 

 

Aus der Praxis: Von einigen Menschen wird angenommen, man könnte erhöhten Alkoholgenuss mit Kaffee "neutralisieren". Die entspannende Wirkung vonAlkohol auf das Zentralnervensystem soll durch die anregende Wirkung von Coffein aufgehoben werden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Coffein wird durch den Alkoholgehalt nicht so schnell abgebaut wie ohne Alkohol. Gleichzeitig wird die ermüdende Wirkung des Alkohols verdeckt, die ja auch eine warnende Funktion hat. Mit anderen Worten: die je nach Promillegehalt unterschiedlichen Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit und des Reaktions- und Denkvermögens werden durch das Coffein "kaschiert", aber nicht - wie angenommen - "neutralisiert". (http://www.menshealth.de/health/allg-gesundheit/koffein-macht-alkohol-gefaehrlich.140982.htm)

 

update: 02.02.2021                                                                                               zurück        zur Hauptseite