|
|
Oxidation der Aldehyde |
|
Es werden folgende
Versuche durchgeführt: V1: Tollens-Probe: In einem neuen Reagenzglas. werden 5 mL Silbernitrat-Lösung, Massenanteil w = 5%, tropfenweise mit Natronlauge, Massenanteil w = 10%, versetzt, bis ein schwarzbrauner Niederschlag entsteht. Dann wird wieder tropfenweise solange 3%-ige Ammoniak-Lösung zugetropft, bis der Niederschlag verschwindet. Zu dem so hergestellten Reagenz werden einige Tropfen Ethanal (Acetaldehyd) oder wässrige Ethanal-Lösung zugegeben und im Wasserbad erwärmt. Beobachtung: _________________________________________________
______________________________________________________________ Beobachtung: _________________________________________________ V3:
Fehling-Probe: In
einem Becherglas werden 5 mL Fehling-I-Lösung mit 5 mL Fehling-II-Lösung
gemischt. Diese Lösung wird auf vier Rggl. verteilt. In
Rggl. A kommen 2
Tr. Ethanal-Lösung, in Rggl. B
2 Tr. Propanal, in Rggl. C
2 Tr.
Aceton (Propanon) und in Rggl. D 1 mL Glucose-Lösung. Die Rggl. werden
mit kleiner Flamme vorsichtig zum Sieden erhitzt. Beobachtung: Rggl. A:
_______________________________________ Rggl. D: ___________________________________________________ Arbeitsaufträge: 1. Stelle mit Hilfe des Buches die Formeln der verwendeten Verbindungen zusammen: Silbernitrat-Lösung: _______________ ; Natronlauge: _______________; Ammoniak-Lösung: _____________________ ; Ethanal: _____________; Propanal: ______________________ ; Glucose: ____________________; Fehling-I-Lösung: ________________ ; Fehling-II-Lösung: ___________; Aceton: _____________________; Bedenke dabei: welche Verbindungen sind Ionenverbindungen und müssen dann in wässriger Lösung wie formuliert werden? 2. Erkläre die
Vorgänge in V1: Welche Rolle spielt die
Ammoniak-Lösung? |
|
Lösungen: |
V1:
Beobachtung:
Es bildet sich ein Silberspiegel an der
Innenwand des Reagenzglases. V2: Beobachtung: Auch mit Propanal und Glucose-Lösung bildet sich ein Silberspiegel.
V3:
Beobachtung: Rggl. B: Es bildet sich ein roter Niederschlag von Kupfer(I)-oxid Cu2O. Rggl. C: Es bildet sich kein roter Niederschlag von Kupfer(I)-oxid Cu2O. Rggl. D: Es bildet sich ein roter Niederschlag von Kupfer(I)-oxid Cu2O. Arbeitsaufträge: 1. Stelle mit Hilfe des Buches die Formeln der verwendeten
Verbindungen zusammen: Ethanal: CH3-CHO ; Propanal: CH3-CH2-CHO ; Glucose: C6H12O6; Fehling-I-Lösung: CuSO4(aq): Cu2+(aq) u. SO42¯ ; Fehling-II-Lösung: K-Na-Tartrat, K-Na-Salz der Weinsäure HOOC-CHOH-CHOH-COOH, Aceton: CH3-CO-CH3; Bedenke dabei: welche Verbindungen sind Ionenverbindungen und müssen dann in wässriger Lösung wie formuliert werden? Ionenverbindungen müssen mit Ladung und in wässriger Lösung mit (aq) formuliert werden. 2. Erkläre die Vorgänge in V1: Welche Rolle spielt die Ammoniak-Lösung? Weder das Ag+-Ion (Tollens-Probe) noch das Cu2+-Ion (Fehlingsche Probe) sind in der Lage, sich die notwendigen Elektronen direkt vom C-Atom des Ethanals (oder anderer Aldehyde) zu holen. Tollens-Probe: Ag+(aq) + NO3¯(aq) + Na+(aq) + OH¯(aq) ---> Ag(OH)(s) + Na+(aq) + NO3¯(aq) Silberhydroxid ist braun und schwerlöslich, damit ist es einer
weiteren chemischen Reaktion nicht mehr zugänglich. Durch die Reaktion
mit Ag(OH)(s) +
2 NH3(aq) ---->
[Ag(NH3)2]OH¯ : das
Ag+-Ion bleibt
als Ion in löslicher Form erhalten, kann also als Oxidationsmittel =
Elektronenakzeptor wirken. 3. Entwickle die Reaktionsgleichung zu V1; Orientiere dich dabei am Vorgehen zu den Teilgleichungen der Reduktion und Oxidation wie im AB „Oxidation der Alkohole: zum Aldehyd oder Keton?" Beachte dabei, dass die Tollens-Probe in alkalischer Lösung abläuft. Überprüfe deine Reaktionsgleichung mit einer „Atombilanz". Teilgleichung der Oxidation: Teilgleichung der Reduktion: Ag+(aq) + 1 e¯ ---> Ag(s) Silberspiegel Oxidationszahlen: +I 0 Der stöchiometrische Faktor ist: 2 4. Erkläre die Vorgänge in V3 mit Ethanal. Welche Rolle spielt das Kalium-Natrium-Tartrat? Teilgleichung der Reduktion: 2 Cu2+(aq)
+ 2 e¯ -----> Cu2O;
Zur Herkunft des Sauerstoffatoms: siehe weiter unten! 5. Entwickle die Reaktionsgleichung zu V3 mit Ethanal. Auch das Cu2+ ist nicht in der Lage, sich das Elektron direkt vom C-Atom des Ethanals zu holen. Durch die Reaktion mit Fehling II entsteht zunächst türkisblaues, schwerlösliches Kupferhydroxid: Cu2+(aq) + SO42¯(aq) + 2 Na+(aq) + 2 OH¯(aq) ----> Cu(OH)2(s) + 2 Na+(aq) + SO42¯(aq) Durch die Reaktion mit K-Na-Tartrat wird es komplexiert: Cu2+(aq) + 2 C4H2O64¯(aq) + 6 Na+(aq) ----> Na+6[Cu(C4H2O64¯)2]2¯(aq) Das Cu2+-Ion bleibt als Ion in löslicher Form erhalten, kann also als Oxidationsmittel wirken. Das Sauerstoffatom zur Bildung des roten Kupferoxids Cu2O kommt vom/n den Hydroxid-Ionen. CH3-CHO + 2 Cu2+(aq) + 4 OH¯(aq) ----> CH3-COOH + Cu2O(s) + 2 H2O(l) 6. Entwickle die Reaktionsgleichungen zu V2 mit Propanal und Glucose-Lösung. Propanal:
Analog zu Ethanal;
Glucose enthält eine Aldehyd-Gruppe, die für die positive
Reaktion verantwortlich ist. 7. Entwickle die Reaktionsgleichung zu V3 mit Propanal, Aceton und Glucose. Aceton
enthält eine Keto-Gruppe, die nicht weiter oxidiert werden
kann bzw. deren Oxidation zur Zerstörung des Moleküls führt. 8. Welche Carbonylverbindungen zeigen eine positive Fehling-Reaktion und welche nicht? Nur Aldehyde, aber nicht Ketone oder Carbonsäuren.
-I
III
+VI
III Redox-Reaktion: 3 H3C-CH2-OH + 2 Cr2O72¯ + 16 H+ ----> 3 H3C-COOH + 4 Cr3+ + 11 H2O |
update:
02.02.21
zurück
zur Hauptseite |