Chemie-Arbeitsblatt _ _ Klasse _ _ _ Name _________________________________________Datum _ _ ._ _._ _ |
Komplexe Redoxreaktionen (I) |
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Lösungen: |
1. Versuch:
Beobachtung:
Die Kaliumpermanganat-Lösung (violett) wird entfärbt. In
saurer Lösung werden NO2¯-Ionen
(Nitrit-Ionen) durch MnO4¯-Ionen
(Permangant-Ionen) zu NO3¯-Ionen
(Nitrat-Ionen) oxidiert. Die MnO4¯-Ionen
werden dabei zu Mn2+-Ionen reduziert. Aufgabenstellung: Formuliere die Elektronenteilgleichungen für den Oxidations- und den Reduktionsvorgang und stelle die Gesamtgleichung auf! A. Elektronenteilgleichung für den Oxidationsvorgang: aus Gründen der Vereinfachung werden die Oxidationszahlen nicht - wie üblich - über das Elementsymbol geschrieben, ebenso kann auf die Angabe der Zustandsform (s, l, g und aq) verzichtet werden.1. Angabe des Redoxpaares u. Ermittlung der Oxidationszahlen: NO2¯ ----> NO3¯; Oxidationszahlen: +III bei NO2¯und +V bei NO3¯ 2. Ermittlung der Elektronenübergangs: NO2¯ ----> NO3¯ + 2 e¯ 3. Durchführung des
Ladungsausgleichs: NO2¯
---->
NO3¯
+ 2 e¯ + 2 H+ : damit stehen links und rechts wieder
nur eine negat. Ladung! 4. Durchführung des Atomausgleichs: NO2¯ + H2O ----> NO3¯ + 2 e¯ + 2 H+ : damit stehen links und rechts wieder die gleiche Anzahl von Elementsymbolen. B. Elektronenteilgleichung für den Reduktionsvorgang: 1. Angabe des Redoxpaares u. Ermittlung der Oxidationszahlen: MnO4¯ ----> Mn2+ ; Oxidationszahlen: +VII bei MnO4¯und +II bei Mn2+ 2. Ermittlung der Elektronenübergangs: MnO4¯ + 5 e¯ ----> Mn2+ 3. Durchführung des Ladungsausgleichs: MnO4¯ + 5 e¯ 8 H+ ----> Mn2+ 4. Durchführung des Atomausgleichs: MnO4¯ + 5 e¯ + 8 H+ ----> Mn2+ + 4 H2O C. Erstellung der Gesamtgleichung: Oxidation: NO2¯ + H2O ----> NO3¯ + 2 e¯ + 2 H+ ; |* 5 Reduktion: MnO4¯ + 5 e¯ 8 H+ ----> Mn2+ + 4 H2O; |*2 Gesamtgleichung:
5
NO2¯
+ 2 MnO4¯
+ 5
H2O +
16 H+ ----> 5
NO3¯
+ 2 Mn2+ +
10 H+ + 8
H2O Stoffgleichung: 5 NaNO2 + 2 KMnO4 + 3 H2O ----> 5 NaNO3 + 2 MnSO4 + K2SO4 + 3 H2O Nach dem Prinzip des Kleinsten Gemeinsamen Vielfachen werden bei der Oxidation so viele Elektronen erhalten, wie bei der Reduktion verbraucht werden. Deswegen muss die Oxidationsgleichung mit dem Faktor 5 und die Reduktionsgleichung mit dem Faktor 2 multipliziert werden. Die Stoffgleichung ergibt sich aus der Ergänzung der Gesamtgleichung mit den entsprechenden Gegenionen. Die Zuordnung der Gegenionen ist nicht eindeutig, weil die Ionen lediglich aus Ladungsgründen in der Gleichung auftauchen müssen. Solche Gleichungen geben nur die stöchiometrischen Verhältnisse wider, keinesfalls den wirklichen Verlauf. Freie Elektronen entstehen weder noch werden sie verbraucht. In welchen einzelnen Schritten auf Teilchenebene der Elektronenaustausch tatsächlich stattfindet, darüber sagt die Gleichung nichts aus. Das ist Thema von Elektronenaustausch-Elementarreaktionen. Aufgabenstellung für Versuch 2-6: Formuliere die Elektronenteilgleichungen für den Oxidations- und den Reduktionsvorgang und stelle die Gesamtgleichung auf! 2. Versuch: Beobachtung: Der Braunstein wird aufgelöst. Braunstein wird in saurer Lösung durch SO32¯-Ionen zu Mn2+-Ionen reduziert. Die SO32¯-Ionen werden zu SO42¯-Ionen oxidiert. Oxidation: SO32¯ + H2O ----> SO42¯ + 2 e¯ + 2 H+: Oxidationszahlen sind +IV bei SO32¯ und +VI bei SO42¯ Reduktion: MnO2 + 2 e¯ + 4 H+ -----> Mn2+ + 2 H2O; Oxidationszahlen sind +IV bei MnO2 und +II bei Mn2+ Gesamtgleichung: SO32¯ + MnO2 + 2 H+ ----> SO42¯ + Mn2+ + H2O Gegenionen: 2 Na+ SO42¯ 2 Na+ SO42¯ ; Stoffgleichung: Na2SO3 + MnO2 + H2SO4 ----> Na2SO4 + MnSO4 + H2O SO32¯-Ionen und H+-Ionen reagieren zu "Schwefliger Säure", damit können von Braunstein verschmutzte Geräte im Labor gereinigt werden. 3. Versuch: Beobachtung: Die Gelbfärbung (von gelöstem Iod) vertieft sich nach braun. Iodid-Ionen werden in saurer Lösung durch Wasserstoffperoxid zu Iod-Molekülen (braun in Wasser) oxidiert. Die Wasserstoffperoxid-Moleküle werden zu Wasser reduziert. Das gebildete Iod kann mit der Iod-Stärke-Reaktion nachgewiesen werden: Blaufärbung. Oxidation: 2 I¯ ----> I2 + 2 e¯; Oxidationszahlen sind -I bei I¯ und 0 bei I2 Reduktion: H2O2 + 2 e¯ + 2 H+ -----> 2 H2O; Oxidationszahlen sind -I bei Sauerstoff in H2O2 und -2 beim selben Atom Gesamtgleichung: 2 I¯ + H2O2 + 2 H+ ----> I2 + 2 H2O Gegenionen: 2 K+ SO42¯ 2 K+ SO42¯ Stoffgleichung: 2 KI + H2O2 + H2SO4 ----> I2 + K2SO4 + 2 H2O
4. Versuch: Beobachtung:
Es bildet sich Ammoniak, erkenntlich am Geruch und der
Blaufärbung von feuchtem rotem Lackmuspapier. Oxidation: Zn + 3 OH¯ ----> [Zn(OH)3]¯ + 2 e¯ |* 4; Zink elementar hat die Ox.-Stufe 0 und im Zinkat die Ox.-zahl +II Reduktion: NO3¯ + 8 e¯ + 6 H2O ----> NH3 + 9 OH¯ ; N hat in Ammoniak die Ox.-zahl -III, im Nitrat-Ion +V. Gesamtgleichung: 4 Zn + NO3¯ + 3 OH¯ + 6 H2O ---> NH3 + 4 [Zn(OH)3]¯ Gegenionen: K+ K+ 4 K+ Stoffgleichung: 4 Zn + KNO3 + 3 KOH + 6 H2O ---> NH3↑ + 4 K[Zn(OH)3] 5. Versuch: Beobachtung: Die violettrote Lösung wird entfärbt. Wasserstoffperoxid-Moleküle werden in saurer Lösung durch Permanganat-Ionen zu Sauerstoff-Molekülen oxidiert. Die Permanganat-Ionen werden zu Mangan-Ionen reduziert. Oxidation: H2O2 ----> O2 + 2 e¯ + 2 H+ |* 5 ; O hat in Wasserstoffperoxid die Ox.-zahl -I, molekular 0. Reduktion: MnO4¯ + 5 e¯ + 8 H+ ----> Mn2+ + 4 H2O; |*2 ; Gesamtgleichung: 5 H2O2 + 2 MnO4¯ + 6 H+ -----> 5 O2 + Mn2+ + 8 H2O Gegenionen: 2 K+ + 3 SO42¯ 2 SO42¯ 2 K+ SO42¯ Stoffgleichung: 2 KMnO4 + 5 H2O2 + 3 H2SO4 -----> 2 MnSO4 + K2SO4 + 8 H2O + 5 O2↑ 6. Versuch: Beobachtung: Es bildet sich ein dunkelbrauner Niederschlag. In alkalischer Lösung werden Permanganat-Ionen durch Mangan-Ionen zu Mangandioxid (Braunstein) reduziert, dabei werden die Mangan-Ionen zur Braunstein oxidiert. Es handelt sich darum, dass ein Element aus zwei verschiedenen Oxidationsstufen zu einer mittleren gelangt: Redoxkomproportionierung. Oxidation: Mn2+ + 4 OH¯ ----> MnO2 + 2 e¯ + 2 H2O |*3 ; Reduktion: MnO4¯ + 3 e¯ + 2 H2O ----> MnO2 + 4 OH¯ |*3 ; Gesamtgleichung: 3 Mn2+ + 2 MnO4¯ + 4 OH¯ -----> 5 MnO2 + 2 H2O Gegenionen: 3 SO42¯ 2 K+ + 4 K+ -----> 6 K+ + 3 SO42¯ Stoffgleichung: 3 MnSO4 + 2 KMnO4 + 4 KOH + -----> 5 MnO2 + 3 K2SO4 + 2 H2O Quelle: Kursheft Redoxreaktionen und Elektrochemie; Klett 1986, von Rainer Stein Siehe dazu auch Komplexe Redoxreaktionen (I) im pdf-Format und Komplexe Redoxreaktionen (I) im WordPerfect-Format. update am: 10.02.21 zurück zur Hauptseite |