Im Versuchsprotokoll werden der Versuchsaufbau skizziert und
die verwendeten Chemikalien und Geräte genannt. Die Durchführung wird
beschrieben, ebenso die Beobachtungen, Ergebnisse und mögliche Erklärungen. Ein
Versuchsprotokoll soll so umfassend sein, dass jede andere Person den Versuch
exakt nachvollziehen kann und zum selben Ergebnis kommen soll. Ist das nicht der
Fall und wurde alles so gemacht wie im Protokoll dargestellt, dann ist das
Protokoll unvollständig! Also sind unter Umständen auch Kleinigkeiten
entscheidend, wie z.B. die exakte Reihenfolge, das Einhalten bestimmter Zeiten
u.v.a. Die Darstellung von Versuchen aus Experimentierbüchern und Anleitungen
zum Experimentieren kann nicht als Versuchsprotokoll verstanden werden!
Aufbau eines
Versuchsprotokolls:
Die feste Einhaltung der Struktur eines Versuchsprotokolls (Reihenfolge
der Punkte) erleichtert die Arbeit damit und spätere Korrekturen des Protokolls.
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Thema des Versuchs oder Benennung des Versuchs
, z.B. „Untersuchung des pH-Werts verschiedener Stoffe". In der
Versuchsbenennung ist die Aufgaben- oder Fragestellung enthalten!
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Angabe der Geräte, z.B. „Bechergläser" (welche
Form, welche Größe und welche Anzahl?), „Spritzflasche" (mit aqua dest.
gefüllt), „pH-Meter, pH-Teststäbchen, Spatel, Glasstab, ......". Siehe dazu
auch die Angaben aus der „Kleinen Gerätekunde". Geräte kann man mit
Schablonen zeichnen oder - falls PC-gestützt - als pcx-Dateien bekommen. Die
Darstellung erfolgt listenmäßig.
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Angabe der Chemikalien, z.B. (verschiedene)
„Lösungen von Zitronensaft, Laugengebäck, Textil-Waschmittel, .....".
Chemikalien sind dann z.B. auch Fertigprodukte aus dem Lebensmittelbereich.
Punkt 2 und 3 werden meisten zu einem Punkt Geräte und Chemikalien
zusammengefasst.
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Aufbau: Bei komplizierteren Versuchen mit mehreren
Geräten hat man oft einen bestimmten Aufbau der Apparaturen. Oder eine
Abbildung zeigt, wie man etwas z.B. in die Flamme des Teclubrenners hält.
Das bedeutet: ein Aufbau wird meistens skizziert. Der Punkt Aufbau kann auch
vor Geräte und Chemikalien kommen.
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Versuchsdurchführung: Hier kommt eine genaue
Beschreibung der einzelnen Schritte: Was machst du in welcher Reihenfolge
und wie lange dauern diese Schritte? Musst du Pausen einhalten? Ist etwas
ganz besonders genau zu beachten? Z.B. „Die pH-Messelektrode wird in die
Lösung von Zitronensaft gehalten und solange gewartet, bis der Wert konstant
ist. Der Wert wird notiert. Anschließend wird der pH-Wert mit einem
Indikatorpapier gemessen und der Wert notiert. Dieses Verfahren wird für die
anderen Lösungen wiederholt."
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Beobachtungen: Z.B." Zitronensaft: pH = 2,5;
Laugengebäck: pH = 9,..," usw. Die Beobachtungen sollen knapp, klar und
eindeutig formuliert sein. Oftmals können Beobachtungen in Tabellen
erfasst werden. Wichtig: Beobachtungen sind keine Erklärungen und
Begründungen. Beobachtung und Erklärung/Deutung/Interpretation müssen
streng auseinander gehalten werden.
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Erklärung/Auswertung: Manche Versuchsergebnisse
müssen erklärt werden, andere nicht. Wenn im vorliegenden Fall der
elektrische pH-Meter bei Zitronensaft einen pH-Wert von 10 misst und das
Indikatorpapier einen Wert von 2 vorgibt, dann ist sicher eine Erklärung
notwendig. Hier wird man aber schon vor dem Protokollieren den Widerspruch
aufklären. Ansonsten gilt: Beobachtungen werden erklärt, gedeutet,
interpretiert vor dem Hintergrund einer Hypothese oder einer Theorie. Oder
einfach nur ausgewertet, z.B. in einer Zusammenfassung: „Die Lösungen von
.... reagieren sauer, die Lösungen von .... und ... reagieren alkalisch."
Oder: "Die Lösung von Zitronensaft reagiert sauer, weil sie Citronensäure
enthält."
Vor Beginn
des Versuchs wird zuerst die Versuchsanleitung aufmerksam studiert und die
Angaben zu Geräten, Chemikalien usw. werden kontrolliert: Sind alle Geräte und
Chemikalien auf dem Tisch, ist der Versuchsaufbau so wie auf der Skizze
angegeben usw. Oft hat man etwas vergessen - und während der Versuch läuft, ist
es zu spät! Dann muss der Versuch u.U. wiederholt werden. Das kostet Zeit und
Geld! Nach dem Studium der Durchführung wird der Versuch so durchgeführt
wie beschrieben. Oft sind hier Ergänzungen und Korrekturen sinnvoll.
Während der Durchführung
des
Versuchs ruht die Arbeit am Protokoll, der Versuchsablauf soll aufmerksam
beobachtet werden.
Nach dem Versuch werden
die Beobachtungen in der richtigen Reihenfolge und in übersichtlicher Form
schriftlich niedergelegt. Nachdem der Arbeitsplatz und die Geräte gereinigt, die
Chemikalien und Abfälle entsorgt wurden, werden an einem anderen Platz die
Auswertung und Erklärung formuliert. Dabei muss zuerst überlegt werden, wie die
Beobachtungen gedeutet werden können. Diese Überlegungen werden ebenfalls ins
Protokoll aufgenommen. Lässt eine Beobachtung mehrere Deutungen zu, wird auch
das im Protokoll vermerkt.
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