Nachweise von Stoffen gründen sich auf offensichtliche,
meistens optische, visuell erkennbare Änderungen. Z.B. fällt aus
einer Lösung ein Stoff aus, es bildet sich dann i.d.R. ein weißer,
feinkörniger Niederschlag (Suspension), der sich mit der Zeit am
Boden absetzt. Oder zwei farblose Lösungen reagieren zu einer
eindeutig gefärbten Lösung, weil ein Stoff mit dieser Farbe
entsteht. In manchen Fällen entstehen auch Gase, wie z.B.
Wasserstoff, eindeutig durch die Knallgasprobe erkennbar. Manchmal kann
auch ein Geruch entstehen: Schwefelwasserstoffgas H2S(g)
stinkt nach faulen Eiern. Farb- und geruchlose Gase reagieren oft mit
bestimmten Lösungen, d.h. mit den Ionen dieser Lösung unter Bildung
fester weißer Niederschläge, wie z.B. CO2 mit Kalklauge. In
manchen Fällen vergleicht man mit einer bestimmten Farbskala,
z.B. bei der Bestimmung des pH-Werts mit dem Universalindikator. Einige
wenige Stoffe wie die Alkali- und Erdalkalimetalle lassen sich durch
eine spezifische Flammenfärbung erkennen. Die Flammenfärbung von
Elementen wie Na, die global vorkommen und daher andere Färbungen
überdecken, müssen eventuell durch einen speziellen Filter
„herausgefiltert" werden. Gibt es mehrere vergleichbare Reaktionen, z.B.
die Bildung eines weißen Niederschlages, werden diese durch weitere
nachfolgende chemische Reaktionen unterschieden: der eine Niederschlag
löst sich z.B. in einer Säure auf, der andere nicht. |
In der Regel enthalten Mineralwässer folgende Ionen, unterschieden in
Kationen (positiv geladen) und Anionen (negativ geladen) (s.
Tabelle 1). Zur Erinnerung: Atome gehen durch
Elektronenabgabe oder -aufnahme in Ionen über, je nach Anzahl
abgegebener oder aufgenommener Elektronen sind sie entsprechend geladen.
Daneben enthalten Mineralwässer einen natürlichen, durch die Entstehung
bedingten Anteil an CO2 (stilles Wasser), der durch künstlich
zugesetztes CO2-Gas erhöht werden kann.
Die Kationen werden in ihrer Gesamtzahl der positiven Ladungen durch die
Gesamtzahl der negativen Ladungen der Anionen ausgeglichen:
Mineralwässer sind also elektrisch neutral. Kationen und Anionen
bilden zusammen Salze, also z.B. Na+
und FG
bilden das NaF. Natürlich können die FG-Ionen
in wässriger Lösung auch an andere Kationen gebunden gewesen sein,
letztlich spielt es keine Rolle. Wenn das Wasser in seinem Gang durch
unterirdische Wasseradern bestimmte Salze auflöst, werden die Ionen des
festen Salzes sowieso in einzelne hydratisierte, mit Wassermolekülen
umgebene Ionen gelöst.
|
Kationen |
Anionen |
Natrium Na+ |
Fluorid FG |
Kalium K+ |
Chlorid ClG |
Calcium Ca2+ |
Sulfat SO42G |
Magnesium Mg2+ |
Hydrogencarbonat HCO3G |
Eisen Fe2+ |
Nitrat NO3G |
|
Tab. 1: Häufig vorkommende Inhaltsstoffe von Mineralwässern |
Die Nachweismittel für chemische Stoffe werden Re-agenzien genannt: sie
re-agieren auf einen bestimmten Stoff in spezifischer Weise, wie oben
beschrieben. Reagenzien sind in diesem Zusammenhang folgende Stoffe (s.
Tabelle 2):
Arbeitsaufträge:
1. Vervollständige auf den Arbeitsblättern der Stationen 1 und 2 die
Angaben zu „Erklärung" und „Reaktionsgleichung".
2. Wenn man z.B. Chlorid-Ionen mit Silberionen nachweisen kann, kann man
dann auch Silberionen mit Chloridionen nachweisen?
3. Bei welchen Versuchen bilden sich weißliche Niederschläge, die
in Wasser eine Suspension bilden? Was ist der Unterschied zu einer
Emulsion?
4. Warum kann man das Hydrogencarbonation mit einer starken Säure wie
der Salzsäure nachweisen? Wie verhalten sich zwei unterschiedlich starke
Säuren zueinander? |
Reagenz |
für |
Oxalation: C2O42G |
Calcium Ca2+ |
Bariumion Ba2+ |
Sulfation SO42G |
Silberion Ag+ |
Chloridion ClG |
Hydrogencarbonation HCO3
G |
Säure wie Salzsäure HCl(aq) |
Thiocyanation SCNG |
Eisen(III)-Ion Fe3+ |
Kalklauge |
CO2-Gas |
|
Tab. 2: Reagenzien bestimmter Inhaltsstoffe |
5. Welche Aufgabe hat die Salpetersäure in Versuch 3 (Station 2)?
6. Forsche in deinem Chemie-Ordner Kl. 8 nach bei der Behandlung des
Themas „Erdalkalimetalle" und des Themas „Halogene": Welche Inhalte
werden in diesem Zusammenhang hier wiederholt? |
update: 02.02.2021
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